VTK-Seilbahnfachtagung in Verbier vom 8. bis 10. September 2021
Ob Seilbahnen zukünftig ohne Personal bedient werden können, das zukünftige Ausbildungszentrum, die Herausforderung des Permafrost, Wind im Betrieb, die Rekrutierung von Technischen Leitern, sowie die neusten Informationen der Aufsichtsbehörde waren die Themen der diesjährigen Technischen Seilbahnfachtagung Schweiz.
Gross war die Freude von Andreas Zenger, Präsident der VTK, anlässlich seiner Eröffnungsansprache zu Beginn der Fachtagung in Verbier, nach einem Jahr Unterbruch wegen der Pandemie, wieder eine normale Veranstaltung wie wir es vorher gewohnt waren, durchführen zu können. Über 350 Personen folgten der Einladung nach Verbier. Nach den Informationen der Aufsichtsbehörde BAV und IKSS sowie über gemeldete Ereignissen, informierte Berno Stoffel, Direktor Seilbahnen Schweiz, über Lösungsvorschläge für den Mangel der Technischen Leiter wie zukünftig diese Herausforderung behoben werden muss. Der Gemeindepräsident Christophe Maret sowie der Direktor von Verbier Tourismus, Simon Wiget, stellten die Bedeutung des Tourismus sowie die Wirtschaftskraft der viertgrössten Gemeinde der Schweiz vor.
Nach dem Mittagessen im komfortablen Tagungscenter „Espace Saint-Marc“, im Ort Le Châble folgte das Referat von Karlheinz Terrabona über die Technische Beschneiung der Firma TechnoAlpin. Fritz Jost, Leiter Abteilung Technik Seilbahnen von Seilbahnen Schweiz, orientierte über die Massnahmen für die Betreiber, gegen aufkommenden Wind die zu unternehmen sind. Ein spannendes Thema war Bauen im Permafrost am Beispiel Mont Fort und anderen Infrastrukturen in der Schweiz. Christoph Lambiel von der Universität Lausanne, zeigte die Schutzmassnahmen auf, die wiederkehrend an der Bergstation Mont Fort vorgenommen werden. Marcia-Philipps, WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF, zeigte die aktuellen Veränderungen der verschiedenen Permafrost-Arten auf, die Seilbahnbetreiber sowie Bergbewohner immer mehr herausfordern. Zum Schluss vom ersten Tag der Fachreferate zeigte Roger Walser, Vorstandsmitglied SBS, den zukünftigen Weg vom Ausbildungs- zum Kompetenzzentrum auf.
Anschliessend fand die Generalversammlung der VTK statt, an welcher die Traktanden speditiv erledigt wurden. Als nächster Austragungsort der nächsten Tagung wurde Lugano bestimmt. Der genaue Termin der Veranstaltung wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben. Nun blieb genügend Zeit um sich bei den Kollegen auszutauschen aber auch um die Produkte der 48 Aussteller besichtigen zu können.
Zu Beginn des letzten Tages wurde das Thema „Bedienerloser Betrieb von Seilbahnen“ erläutert. Patrick Schibli, Baco AG und Mitglied der Arbeitsgruppe „Fahrgastbetrieb von Seilbahnen ohne Personal“ sowie Eric Bellon von der Sisag AG in Monthey, präsentierten Lösungsansätze von Anlagen, bei welchen bereits das Personal stark vermindert werden konnte, dank dem Einsatz von technischen Hilfsmitteln, die wichtige Überwachungsaufgaben übernehmen.
Samuel Matti von Seilbahnen Schweiz präsentierte als letzter Referent, die rechtlichen Grundlagen, die neue Wegleitung für die Umsetzung sowie die Unterstützung in der Umsetzung vom SBS für das Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG). Nach diesen spannenden Referaten hatten die Besucher die Möglichkeit, die Staumauer von Mauvoisin oder die Bergstation auf dem Mont-Fort zu besichtigen. Dem Organisationskomitee unter der Leitung von Lionel May ist es ausgezeichnet gelungen, eine zufriedenstellende und mehrheitliche normale VTK-Seilbahnfachtagung durchzuführen. Die Besucher sowie die Aussteller zeigten sich erfreut sich wieder treffen zu können.